Thomas Fricker, Chefredakteur der Badischen Zeitung, fällt sehr regelmäßig durch lustvolles SPD-Bashing auf. So auch in seinem Kommentar zum großen Artikel des Spiegel über Martin Schulz. Online ist dieser Kommentar offensichtlich nicht auffindbar - falls doch bitten wir um Nachricht.
Ja, das Zitat „Kasper mit Currywurst“ kommt von Schulz selbst, aber die Art und Weise und der Grundtenor des Kommentars atmet den Geist Frickers, den wir durch den ganzen Wahlkampf hindurch wahrnehmen konnten. Das ist auch Frank Straube aufgefallen, dessen Briefe wir hier gerne wiedergeben.
Zum ursprünglichen Kommentar:
Sehr geehrter Herr Fricker, selten habe ich mich über eine Titelzeile mehr geärgert als über diese. Ihre Formulierung der eklatanten Schwäche als Spitzenpolitiker für Martin Schulz ist aus meiner Sicht eine krasse Fehleinschätzung. Es ist doch erfreulich bei einem Spitzenpolitiker Eigenschaften wie Menschlichkeit Und Selbstkritik zu erkennen. Das was sie als Schwäche auslegen ist doch Realismus und Teamfähigkeit. Ihre Unterstellung Martin Schulz wäre hingebogen und hätte resigniert wird doch von seinem Kampf bis zum Schluss, und von seinen Auftritten klar widerlegt. Wer ihn am 16.9. ln Freiburg erlebt hat, kann das eindrucksvoll bestätigen. Die Titelzeile ist dem Niveau der BZ nicht würdig.
Frank Straube
Merzhausen
… und als Antwort auf die „Anmerkung der Redaktion“ zum obigen Brief:
Sehr geehrte Redaktion, ihre Anmerkung zum o.g. Leserbrief ist mehr als befremdlich. Mit der Überschrift zum ursprünglichen Artikel durch Herrn Fricker wird der Eindruck erweckt, Herr Schulz wäre ein primitiver Kasper. Jetzt behaupten sie, Herr Schulz hätte diese Formulierung für sich selber gebraucht. Das ist eine schlichte Verdrehung des tatsächlichen Zitates. Tatsächlich hat er seinem Beraterteam vorgeworfen diese würden ihn mit bestimmten Vorschlägen zum Kasper machen, das ist ein gewaltiger Unterschied zu ihrer Anmerkung er würde sich selber als Kasper bezeichnen. Wenn sie schon kritisch berichten, dann doch bitte mit der Wahrheit. Mit solcher Berichterstattung liefern Sie denen Munition, die von Lügenpresse sprechen.
Frank Straube
Merzhausen
Hinweis: Nein, das ist kein beleidigtes Zeitungsbashing. Das ist einfach nur das wiedergegeben, was nicht nur uns auffiel und deshalb sind wir in erster Linien Frank Straube dankbar, der das so treffend thematisiert hat.
Oswald Prucker