von Oswald Prucker

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald verzichtet auf die Einführung der sogenannten Ehrenamtskarte. Auch wir haben im Kreistag diesem Vorschlag des Landratsamtes zugestimmt.

Die Ehrenamtskarte klingt zunächst nach einer tollen Idee zur Stärkung und Anerkennung des Ehrenamts, das ja vor allem in unseren Dorfgemeinden das gesellschaftliche und kulturelle Leben am Laufen hält. Genau daraus hat sich die Idee beim Land ergeben, eine Ehrenamtskarte als „eine Art der Anerkennung und Wertschätzung für freiwillig engagierte Personen in Form von Vergünstigungen und exklusiven Angeboten“. Ähnliches gibt es in anderen Bundesländern bereits.

In der von der Landesregierung geplanten Variante ist die Karte aber nicht akzeptabel. Die Vorlage zur Sitzung führt dazu drei Punkte an:

• Die Finanzierung ist nicht gesichert und bleibt über kurz oder lang wieder an den Kommunen hängen.
• Sie belastet Dritte (Kommunen und Akzeptanzstellen) durch Einnahmeausfälle.
• Die Karte schafft ein neues bürokratisches Monstrum, das auch die Ehrenamtlichen belastet, die ggf. penibel genau jede ehrenamtliche Tätigkeit dokumentieren müssten.

Genau diese drei Punkte sahen wirklich alle Kreisrätinnen und Kreisräte. Gut gedacht, aber schlecht gemacht.

Unserem Kreisrat Benjamin Rudiger aus Kirchzarten war in dieser Sache aber noch ein anderer Aspekt wichtig. Wenn der Kreis schon das Ehrenamt würdigen möchte, so könnte das Landratsamt sehr leicht tätig werden und den Freiwilligen ganz einfach die Arbeit erleichtern. Er verwies dabei auf immer neue und langsam nicht mehr zu bewältigende Auflage bei Veranstaltungen. „Es gibt immer Ermessensspielräume“ so Rudiger, „legt die doch einfach konsequent zugunsten der Vereine aus. Das würde vieles erleichtern.“