von Oswald Prucker, Bilder: Ansgar Wörner

Letzte Woche war unser Landes- und Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch in Freiburg und im Landkreis unterwegs. Ein Thema, das sowohl die Stadt wie auch den Landkreis betrifft, ist die Breisgau-S-Bahn und da speziell die fehleranfällige Ost-West-Achse zwischen Kaiserstuhl und Hochschwarzwald. Andreas Stoch, die Freiburger Co-Vorsitzende Viviane Sigg und ich haben uns deshalb in Freiburg getroffen und sind mit der Bahn nach Gottenheim gefahren. Ebenso dabei war Sven Hübschen, der für den ACE Oberrhein das Thema betreut.

Tatsächlich war das Bähnle an diesem Tag sogar überpünktlich.

In Gottenheim hat uns die SPD-Gemeinderätin Birgit Wiloth-Sacherer in Vertretung von Bürgermeister Riesterer empfangen. Ebenso dabei war der Ortsvereinsvorsitzende Manfred Wolf und einige weitere Genossen.

Das Problem hat viele Ursachen und natürlich darf man kritisieren, dass alleine die Länge der Verbindung zumindest dazu führt, dass sich übliche Verspätungsprobleme nicht ausgleichen lassen und deshalb eskalieren. Ein Stück weit wurde das bereits abgefedert, denn nur noch jeder zweite Zug fährt tatsächlich die gesamte Strecke durch, die anderen fahren nur bis Kirchzarten.

Trotzdem bleiben viele Probleme: Die Züge sind sehr schadenanfällig und häufig in Reparatur oder bei der Wartung. Wurden hier die falschen Züge gekauft? Oder zu wenige? Braucht die DB Regio zu lange für die Reparatur und hält nicht ausreichend Ersatz- oder Verschleißteile bereit? Der Fahrgastbeirat hat unlängst angeregt, wieder stillgelegte Wagons und Loks einzusetzen. Was spricht dagegen? Die sind längst nicht alle verschrottet.

Außerdem: Wie kann es sein, dass der Verkehr am Kaiserstuhl zusammenbricht, wenn im Schwarzwald ein Baum aufs Gleis fällt? Ja, Verspätungen sind schwer einzuholen, aber wenn der Stillstand dann den ganzen Tag anhält, weil die Lokführer am falschen Ort sind, dann ist das ein organisatorisches Versagen der Bahn.

Im letzten Jahr wurde zwischen Zweckverband, Bahn und Ministerium ein Acht-Punkte-Plan erarbeitet, der den Zustand verbessern soll. Einige Dinge davon sind umgesetzt, vieles anderes noch nicht. Das hat unsere Landtagsabgeordnete Gabi Rolland zu zwei kleinen Anfragen veranlasst, die im Anschluss an diesen Bericht im Wortlaut abgedruckt sind. Die Fragen wurden in enger Abstimmung auch mit mir erarbeitet und legen sehr klar die Finger in die Wunden.

So will Gabi Rolland zum Beispiel wissen, wie sich die Informationspolitik der DB Regio bei Verspätungen verbessert hat, seit tatsächlich zusätzliches Personal eingestellt wurde. Wirklich erkennbar ist das für die Reisenden und Pendler auf der Strecke jedenfalls nicht.

Mit Andreas Stoch und den Gottenheimer Genoss:innen haben wir nun abgemacht, dass wir nach der Beantwortung der Fragen durch die Landesregierung die Verkehrspolitiker der Landtagsfraktion in die Region und nach Gottenheim holen und das Problem weiter vertiefen. Auf meine Anregung hin werden wir dabei auch die Nord-Süd-Achse dazunehmen. Als Opposition sind unsere Einflussmöglichkeiten gering, aber wir wollen in jedem Fall sicherstellen, dass das Thema im Verkehrsministerium präsent und weit oben auf dem Stapel bleibt.

Zum Abschluss durfte sich Andreas Stoch noch ins Goldene Buch der Gemeinde Gottenheim eintragen.